Sonntag, 28. März 2010

Kleinigkeiten

Nachdem ich hier sonst immer über meine großen Probleme geschrieben habe, könnte der Eindruck entstehen es gäbe hier nichts außer nervtötenden Abenteuern.
Stimmt natürlich nicht - auch hier besteht das Leben zu 90% aus alltäglichen Kleinigkeiten. Und einigen ziemlich coolen Kleinigkeiten.
Nun also ein Blog-Eintrag über die kleinen, die schönen, die typisch japanischen Dinge hier.
Mit mehr Bildern, weil ich sonst immer Romane schreibe.



Die Kaffee-Ecke in unserem Labor - besonders angetan haben es mir diese 1-Tassen-Großen Kaffeefilter-Sets. Ich brühe mir hier gerade einen "Brasilien", daneben steht ein Päckchen der Sorte "Europa" (wo genau in Europa dieser Kaffee angebaut wurde, verrät das Päckchen leider nicht).
Außerdem ist zu erwähnen, dass die Japaner zur Abrechnung des Kaffee-Konsums anstatt unserer Strichlisten das Schriftzeichen 正 (tadashii - Recht, Richtig, Gerecht) verwenden. Funktioniert aber sonst genauso, da es auch aus 5 Strichen bestecht.



Eine schöne Kulisse überall: die Architektur hier - traditionelle und moderne westlich inspirierte Gebäude wechseln sich hier mit verschiedenen Mischformen ab.
Als ich dieses Photo gemacht habe wartete eine Frau mit ihrer Tochter außerhalb des Bildrandes, bis ich fertig war (mit typisch japanischer Zurückhaltung und Höflichkeit). Das Mädchen trug - wohl zu einem speziellen Anlass - einen hübschen traditionellen Kimono. Sie wohnte nicht etwa in dem Haus, sondern wollte (um den Tag festzuhalten?) vor dem Tor photographiert werden - wofür die Mutter sie eigens hergefahren hatte. (Soweit zumindest mein Verständnis der Szene)



Ich persönlich habe einen Narren gefressen an den hier ubiquitär vorhandenen Abfluss- und Bewässerungssystemen. Überall gibt es kleine Gossen, die von Reisfeld zu Reisfeld wandern, und über System von Kanälchen in diesen Kanal münden. Bin schon gespannt auf die Regenzeit, wenn die Dinger wirklich Wasser führen.
In Anlehnung daran...



...da fließt ein Bach durch mein Haus...
...genug gesagt!



Eine freundliche Warnung auf unserer Pinnwand.
Typisch japanisch ist dabei nicht die Spinne (die wurde erst 1995 eingeschleppt) sondern die Formulierung: "セアカゴケグモに気をつけましょう". Was ungefähr so viel heißt wie: lasst und auf die Rotrückenspinne acht geben. Das "Lasst uns.." ist eine Beliebte Formulierung für alles, was man zwar machen sollte, was aber nicht vorgeschrieben ist. Was in diesem Fall auch nicht so schwer fällt.


Tja, dann lasst uns mal wieder ans Werk gehen...

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