Montag, 26. April 2010

3mal3 (2 von3)

Und weiter geht es mit Sehenswürdigkeiten:


Hier sehen sie der sehenden Sehenswürdigkeit ins sehende Angesicht, und Füttern es mit Keksen: die zahmen Hirsche im Nara-Park.
(Haben sie sicherheitshalber immer Kekse dabei, sonst versuchen die Hirsche auch ihre gebratenden Nudeln, Skizzenbücher oder japanische Schulmädchen zu verspeisen!)

Dazu muss ich von einem vorangegangenen Blog-Eintrag nachtragen, dass ich wirklich überhaupt gar nichts gehen Sight-Seeing habe. Es ist viel mehr die Ignoranz gegenüber anders-Urlaubenden, die mich auf die Palme bringt.
Besonders meine Ausländer-Fraktion wird mir immer suspekter. Heute bei der Montags-Frage ("Was hast du so gemacht am Wochenende"): ich erzähle von meinem Besuch im Bunraku-Theater. Nachdem ich 20 Minuten lang befragt werde, warum und was denn das besondere an dem Puppen-Spiel gegenüber Marionetten-Shows sei geben sie schließlich zu Protokoll: sie waren hier noch nie in irgendeiner Form von Theater. Das sei langweilig.
SIE waren natürlich SHOPPING!
-_-

Beim Bunraku-Theater sind die die Puppenspieler in schwarzen Gewändern verhüllt, um die Aufmerksamkeit nicht von den Puppen abzulenken. (Nur berühmte Puppenspieler zeigen ihr Gesicht).
Das hat zweierlei Folgen: als ungeübter Zuschauer verpasst man die ersten 20 Minuten des Stücks, weil man sich zu sehr auf die unheimlichen, vermummten Gestalten konzentriert. Dagegen sind Ku-Klux-Klan Mitglieder und Darth Vader hübsche Faschingskostüme.
Und: man freut sich bei jedem Akt darüber, dass einem eine unheimliche vermummte Gestalt im gepressten Sprechgesang über den Fortgang des Stückes aufklärt. Darth Vader singt Kinderlieder mit seinem Ku Klux Klan-Ensemble.

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