Donnerstag, 27. Oktober 2016

Weihrauch-Hafen (1)

Sie haben doch nach einem Monat sicher die Schnauze voll von Mexiko!
Also, extra für Sie, mal was neues: HongKong!


Ja, die Ingenieure von Hong Kong verwenden tatsächlich Bambus um ihre Gebäude zu bauen und sanieren.


HongKong schreibt sich mit den Schriftzeichen für "Duft" oder "Weihrauch" (香) und "Hafen" (港).
Das ist ironisch, weil HongKong deswegen zu dem geworden ist was es heute ist, weil die Briten einen Hafen gebraucht haben. Um Opium nach China zu importieren. Auch eine Art von Weihrauch.
Ein guter Teil des Startkapitals der Stadt kam also aus den Taschen chinesischer Junkies.
Ein guter Teil des späteren Einkommens kam aus den Taschen von Kung-Fu-Film Junkies.


Bronzestatue von Bruce Lee vor der Skyline von Hong Kong.


Oh, Kung-Fu! Da fällt mir was ein: die Leute im Süden Chinas sprechen eine anderes Chinesisch, allgemein Kantonesisch genannt.
Als die Europäer also zum ersten mal Kontakt mit China hatten, hatten sie ihn durch Leute, die nicht wirklich Chinesisch sprechen.
Die Chinesen hätten ihnen gerne etwas von Kampfkunst erzählt: WuShu (武術) wie sie es nennen.
Die Kantonesen sprechen das Wort aber "Kung Fu" aus.

Wenn sie mit einem Chinesen also über "Kung Fu" sprechen, ist das so als ob der Chinese mit ihnen über "Wiener Sosedsches" redet.
Bei der Gelegenheit haben die Leute von HongKong den Briten auch erzählt, dass sie gerade Probleme mit Piraten von einer Insel im Nord-Osten haben.
Die Piraten hätten ihnen gerne gesagt, dass sie ihre Insel "Ni-hon" nennen: das "Reich der Sonne".
Doch die Kantonesen lesen dieselben Schriftzeichen... "Ja-pan"...


Der "Hollywood" Park.


Dank des Britischen Einflusses sprechen in Hong Kong fast alle Englisch. Jedenfalls sehr viel besser als ich Chinesisch. Gut, ich spreche auch kein Chinesisch. Aber zumindest kann ich viele von den Schriftzeichen lesen. Was eher zu gefährlichem Halbwissen führt.
Wir wollen einen Bergtempel besuchen. Wir wissen, dass der Tempel oben auf dem Berg ist, sind uns aber nicht sicher, sicher ob wir den richtigen Aufstieg gefunden haben.
"Doch, doch", versichere ich, und deute auf die Schilder auf denen zweifelsfrei "Gipfel" steht.
Das geht so weit gut, bis es nicht mehr weiter geht.
Also einen Einheimischen gefragt (der natürlich fließend Englisch sprach).
Nein, hier gehe es nicht zum Gipfel-Tempel-Dingen. Wir hätten am Fuß des Berges ganz anders abbiegen müssen...

Verdammte Chinesen, können die net g'scheit Japanisch schreiben!?



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