Mittwoch, 28. September 2016

Mayaland (1)

Sie haben doch nach 6 Jahren sicher die Schnauze voll von Japan.
Also, extra für Sie, mal was neues: Mexiko!

Und das kam so...




Ich muß mal wieder was veröffentlicht bekommen, sonst wird das mit dem Doktor nie was.
Also mal sauber eine Studie rausgehauen.
Die Ergebnisse, also ich will Sie jetzt ja nicht langweilen, aber, hossa!
Artikel geschrieben, eingereicht.
Reviewer 1: "Super! Das MUSS angenommen werden."
Reviewer 2: "Super! Das MUSS angenommen werden."
Reviewer 3: "Okay, da fehlen ein paar Details, aber wenn die drin sind sollte das angenommen werden.
Wir reichen die letzten Details nach.
Meta-Reviewer: "Schrott! Glaubichkeinwort. Naja, vielleicht könnt ihr das als Poster in der Besenkammer aufhängen."
Abgelehnt.
Aber, hey, wir haben da noch so ne andere grindige Studie herumliegen. Die könnt ihr als Poster haben, ihr Pappnasen.
Und so zahlte meine Uni etwa 3000 Euronen, damit ich einem desinteressierten Publikum zwei A4-Seiten fragwürdige Forschungsergebnisse zeigen kann.
Auch was wert - in Mexiko war ich noch nie.




Neues Land, neue Abenteuer Möglichkeiten sich blöd anzustellen.
Die Mexikaner verwenden für ihre Pesos genau dasselbe "$" Zeichen wie die US-Amerikaner.
Das wäre nicht so Problematisch, wären wir nicht in einer Touristenhochburg, wo gerne auch in US-Dollars gehandelt wird.
Naja, kann man ja vielleicht am Betrag erraten was gemeint sein soll - ist schließlich ein Faktor 20 dazwischen.
Flughafen, Mexico-City.
Ich stehe vor zwei Geldautomaten. Auf dem einen steht "US-Dollar". Also gehe ich an den anderen, und hoffe hier Pesos zu bekommen.
Der Automat informiert mich, dass ich fürs Abheben von meiner Kreditkarte 37$ zahlen soll. Okay, der wird Pesos meinen. "OK!".
Dann fragt er mich nach dem Betrag den ich abheben will. Die Skala der vorgeschlagenen Beträge reicht von 10$ bis 1000$.
Für 10 Pesos kriegt man ungefähr ein kleines Wasser, und selbst 1000 Pesos sind nur etwa 50EUR. Der muss doch US-Dollar meinen. Kein Schwein würde je 10 Pesos haben wollen... oder?
Der Automat spuckt meine Karte wieder aus weil ich zu lange gehadert habe.
Ich stelle mich beiseite und hoffe bei den Leuten die nach mir kommen zu erschielen was für Geld sie aus dem Automaten ziehen. Aber die Stecken alle ganz schnell das Bargeld weg. Kann ich gut verstehen. Ich würde dem großen komischen Typen der neben dem Geldautomaten herumlungert auch nicht zeigen wie viel Geld ich gerade abgehoben habe.
Also riskier' ich's einfach.
1000$! *druck*
1000$.
1000 sehr kleine, sehr bunte $.
Hübsches Geld!


Die haben kleine Plastik-Fenster in ihren Scheinen...

Weiter geht's mit dem Flugzeug nach Merida, auf der Halbinsel die Mexiko gen Kuba und Florida ausstreckt.
Das mit dem Flugzeug ist wichtig. Wie ich später von einem Einheimischen erfahre hatte Merida bis vor nicht allzulanger Zeit keinen Flughafen. Die Halbinsel ist mit dichtem Urwald bewachsen, weshalb die einzige Verbindung früher das Schiff war.
Nicht zuletzt deshalb hat sich hier die lokale Kultur erhalten können.
Und mit "lokaler Kultur" sind hier die Maya gemeint.
Als Nicht-Spanisch-Sprechender kann ich das nicht so richtig genießen, aber laut dem Professor der lokalen Uni ist der Alltag hier durchsetzt mit Nicht-Spanisch, und auch die meisten Familiennamen lassen auf andere Wurzeln schließen. Eben dieser Professor hat übrigens eine Einheimische geheiratet (selbst ist er aus Mexiko-Stadt), und versteht sie auch nicht wenn sie mir ihren Eltern spricht. Ideale Voraussetzungen also für ein gutes Verhältnis zur Schwiegermutter.

Chichén Itzá, aber dazu später mehr...

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