Freitag, 21. September 2012

Ein Kanpai der Gemütlichkeit.


Im Jahre 1889 fuhr eine Japanische Delegation von Osaka nach München mit einer für die Zukunft Japans entscheidenden Mission: das Geheimnis des Bieres zu lüften!
Sie handelten mit der Löwenbräu Brauerei einen Deal aus, ergründeten die hohe Braukunst , gründeten in Suita die Firma "Osaka-Bier" und verkauften von da ab Löwenbräu in Japan.
Schließlich wurde die Firma in Asahi umbenannt und verkauft heute noch...

Halt! Halt! Bevor ihr jetzt zur nächsten Bar rennt und versucht das teuerste Pseudo-Löwenbräu eures Lebens zu bestellen...
Asahi ist kein Löwenbräu! Es ist nichtmal Bier.
Ich sage das nicht aus Bosheit sondern sondern mit Blick auf das Deutsche Reinheitsgebot. (Und den Geschmack, Muha har har).
Asashi braut zwar tatsächlich noch Löwenbräu-Bier (in Lizenz und unter Aufsicht), aber das "Asahi Super-Dry" Bier in den bekannten silbernen Dosen wird mit Reis gebraut.
Wie so ziemlich alle Japanischen Biersorten. Das einzige echte Bier hier ist Yebisu - was natürlich auch gleich das teuerste ist.


Wenn man die Asahi-Brauerei besichtigt, darf man nach der Führung für 15 Minuten soviel "Super Dry" und "Löwenbräu" trinken wie man will. Wenn man natürlich schon um 3 Uhr hingeht ist der Tag dann auch gelaufen...


Auch sonst nimmt man die Bierkultur hier nicht so genau.

Um die Ecke von meiner (temporären Bleibe) gibt es einen "Bierkeller" mit Namen "Traum":

- der "Keller" befindet sich im ersten Stock
- die Einrichtung erinnert eher an Haute-Cuisine als an "Gemütlichkeit"
- der Obazda schmeckt nicht nach Obazda und wird auf Baguett gestrichen serviert
- zur Weißwurscht keinen süßen Senf
- in der Weißwurscht keine Weißwurscht, sondern graues Hack

Nach längerem Verhör gesteht der Wirt dann auch selbst noch nie in Deutschland gewesen zu sein.

Naja, für das Radieserl bekommen sie nochmal einen Bonuspunkt. So schön geschnitzt....


Bitte beachten sie auch den Dackel-Stäbchenhalter. Zumindest die Klischees werden hier erfüllt.

München hat die Wiesn, Osaka sogar zwei Oktoberfeste.
Die finden sogar - ganz dem Original entsprechend - im September statt.
(Eines davon netterweise in Laufweite meiner Wohnung.)
Dieses ist sogar ziemlich authentisch - von den fehlenden Fahrgeschäften mal abgesehen.
Egal: bei 10€ die Halbe trink ich eh net genug um Achterbahn fahren zu wollen.


 Nein, ich war nicht alleine da, aber ich war der einzige der so fesch angezogen war.
Außer der Band, die (wenn sie nicht gerade in München aufspielen) seit 15Jahren Asien betourt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen