Montag, 14. Juni 2010

Sumi

Tusche-Malerei und -Kalligraphie ist in Japan eines der großen Kulturgüter - wird sogar an der Schule unterrichtet.
Dazu verwendet man nicht etwa ein Tuschefässchen, sondern einen Sumi-Tusche-Stab.
Der wird unter Zugabe von Wasser über einen Stein geschliffen und dabei aufgelöst - am Stein sammelt sich so sie Tusche. Je nachdem wie viel Wasser und Reibung verwendet wird, ändert sich die Konsistenz der Tusche und damit die Linie auf dem Papier.
Die Herstellung von Sumi ist ziemlich aufwändig, beinhaltet einiges an Handarbeit und Kunsthandwerk und dauert mehrere Monate.
Tätowierungen heißen übrigens "Iri-Sumi" - also "hinein-Sumi". Die beinhalten auch Handarbeit und künstlerische Tätigkeit, gelten aber trotzdem als asozial und werden nicht an Schulen geübt.



Ende der Unterrichtseinheit.
Ich persönlich benutze lieber einen Fude-Pen - eine Art Füller mit Pinselspitze statt Feder. Da muss ich nicht immer einen Stein mit mir herumtragen.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Geschenkt

Heute (okay, das ist bei euch noch nicht, aber das wird schon) haben Luki und Mo Geburtstag - Anlass genug für einen Geschenk-Blogeintrag voller JapAWESOME stuff!


Ein Buch über, ähh, ...


Anime Figuren... -teile...


Die Klassiker! Lust auf ne Runde?


Da hab ich den Einheimischen exotische Trinkkultur nahegebracht.
Ja, das ist Ahoi Brause, die sie da schütteln - die beim letzten MTD07-FKF übrig geblieben ist. Und am rechten Bildrand...
Kam übrigens sehr gut an, auch wenn sie's mir erst nicht glauben wollten, dass man sowas wirklich macht (und auch nicht wussten was "Burauze" ist).


お誕生日おめでとうございます!

Sonntag, 6. Juni 2010

Sprachen

Ich bin ja nicht der einzige Deutsche auf dem Campus, nein, nein!
...
Gestern habe ich zum ersten mal den anderen Getroffen....

Ich spreche also 95% Englisch hier - obwohl Deutsch bei den Japanern aus irgendeinem Grund sehr beliebt ist. Viele lernen Deutsch als zweite Fremdsprache.
Davon können sie meist noch: "Guten Tag" und "Ich liebe dich" -
das deckt sich ungefähr mit meinen Franzöischkenntnissen, die ich an einem Franzosen und verschiedenen Afrikanern trainieren konnte.

Wenn man den ganzen Tag Fremdsprachen spricht, vergisst man das irgendwann. Zumindest ich vergesse sehr gerne welche Sprache ich gerade spreche. Ein verwunderter Gesichtsausdruck bei den Zuhörern: "Hab ich gerade Deutsch gesprochen?" "Ja..."

Geht auch umgekehrt: auf der Rückfahrt von einer Bergwanderung stehe ich - mal wieder - überfordert vor den Ticket-Automaten. Ein Passant bietet mir seine Hilfe an, die Sache ist schnell geklärt. Im weggehen denke ich: "hat der mich gerade auf Deutsch angesprochen? Woher wusste der denn... oh" - ich hatte meinen alten Bundeswehr-Pullover angezogen...

Heute traf ich dann ganz zufällig eine Bekannte beim besichtigen des alten Kaiser-Palastes in Nara. Sie hatte einige (teils ausländische) Freunde dabei, denen sie das Land zeigte, und da eine davon einige Zeit in Ludwigshafen gelebt hatte wollte sie ein paar Sätze mit mir wechseln. Je nach Zielgruppe/Person wechsle ich also zwischen Deutsch, Englisch und Japanisch. Zu allem Überfluss ist auch noch eine Französin dabei, die schnell mein "Bon jour! Je t'aime!" serviert bekommt.

Na dann good 夜, mes amis.

(Komplett zusammenhangsloses Photo)