Dienstag, 11. Dezember 2012

Erweiterung der Realität

Wie schon vorherig Erwähnt bekomme ich von der Japanischen Regierung reichlich Taschengeld für... ja, für was eigentlich?

Aus Faulheit und mangelnden Sprachkenntnissen habe ich mir diverse Kurz-Erklärungen zurecht gelegt.
Etwa:
"Informatik" (der ist knackig und vertreibt das Interesse)
oder:
"So Medien Zeug Filmproduktion Spezialeffekte Krach Bumm und so".
Also vor allem Sprüche die das Gespräch möglichst schnell wieder auf anderes lenken.

ABER HIER NICHT! Hier gibt es die ganze Wahrheit!

AUFGEMERKT (und schnell noch den Patentantrag zusammengeschustert)!



Wenig überraschend werden alle Medien (vor allem: Filme, Fernsehen, Computerspiele) praktisch ausschließlich am Computer gebastelt. Selbst solche Formate die noch echte Schauspieler beinhalten, betrachten die Aufnahmen nur als "Rohmaterial" aus dem später am Computer ein Film gebastelt wird. Wie viel "Wirklichkeit" es ins fertige Produkt schafft, schwankt. Aber es ist weniger als man glauben möchte.
Besonders kritisch sind virtuelle 3D Modelle: jedes Haus im Hintergrund, jedes Monster, und manchmal sogar die Kleider der Schauspieler sind zunächst einmal ein Haufen Dreiecke im Rechner eines Artists (neu-Deutsch für Mediengestalter).
Und wie arbeiten die mit diesen virtuellen Objekten und Figuren?
Nicht viel anders als jeder Bürohengst seine Excel-Tabellen quält: mit Maus und Keyboard und tausend Fenstern und Graphen und und und - kurz: auf grausigste Art und Weise!


 Das sehen Medien-Schöpfer so den lieben langen Tag, und die Tage sind für Medien-Schöpfer meist länger als ihnen lieb ist.

So manch einer Denkt da mit Wehmut an die gute alte Zeit zurück.
Ja damals, da waren die Monster noch ECHT!
Also nicht echt ECHT, aber zumindest physisch als Puppen vorhanden.
Die hat man so Stückchen für Stückchen bewegt und damit eine Bewegung vorgegaukelt.
Stop-Motion nannte man das.
Das hatte zwar 1000 Nachteile, aber immerhin konnte man seine Figur vor sich sehen, und direkt bewegen. Und nicht mit der Maus Zahlen herumschubsen.


Tjaa, wenn man doch nur die virtuellen Figuren irgendwie in die Realität bringen konnte!

KANN MAN ABER NICHT! Ende! Danke fürs lesen.





Okay, kann man doch!
Das Zauberwort heißt "Augmented Reality", also die Technik virtuelle Gegenstände in der Realität sichtbar zu machen. Dazu braucht man eine Kamera und einen Monitor (der Einfachkeit halber gleich in einem Smartphone oder einer Brille untergebracht). Der Computer baut dann ins laufende Video der Realität zusätzliche Objekte ein die gar nicht da sind (vergleiche: Halluzination. Aber mit ihrem Smartphone sprechen sie ja auch schon mit Menschen die gar nicht da sind...).



Was ich also baue ist ein System, mit dem Media-Artists ihre Schöpfung wieder vor sich auf dem Schreibtisch sehen und mit den Händen bewegen und bearbeiten können.
("Anfassen" ist etwas weit gegriffen, weil: fühlen kann man die Dinger nicht).

Die Forschung dreht sich vor allem zwei Dinge:

1.: Was ist ein gutes User-Interface für das Arbeiten mit virtuellen Figuren. Etwas das bequem, effizient und zuverlässig ist.
Das kommt nachher.

2.: wie zur Hölle kriegt man die 3D-Software (nicht von mir, sondern dasselbe das die Artists verwenden) dazu, brav Augmented Reality zu spielen?
Das bereitet gerade Kopfschmerzen.

Also: echte Kopfschmerzen und Übelkeit, weil: ständig flackernde, verzögerte, kaputte Stereo-3D Bilder anzuschauen um die Fehler zu finden erzeugt sogenannte "Cyber-Sickness".
Und da ist das provisorische 4Kilo-Headgear das mir um die Ohren baumelt und 3000€ kostet wenn's runter fällt noch gar nicht eingerechnet.

Es gibt also noch reichlich Raum für Verbesserung.


Ja, das ist Geschenk-Band dass das Ganze zusammenhält. German Engineering!